Neigetechnik

GST (fachsprachlich); gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung; Neitech (fachsprachlich)

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Nei|ge|tech|nik 〈f. 20; unz.; Eisenb.〉 Technik, bei der die Wagen stärker zum Gleis geneigt werden, um ein schnelleres Durchfahren von Kurven zu ermöglichen ● mit (der) \Neigetechnik ausgestattete Personenzüge

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Nei|ge|tech|nik, die (Eisenbahn):

Einrichtung in Schienenfahrzeugen, mit der bei schnellerem Durchfahren von Kurven (durch seitliche Neigung) die Fliehkraft in den Fahrgasträumen begrenzt wird.

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Neigetechnik,

 

Einrichtung in Schienenfahrzeugen, mit der bei schnellerem Durchfahren von Kurven die Fliehkraft in den Fahrgasträumen begrenzt wird. Aktive Neigetechnik stellt bei Einfahrt in einen Gleisbogen hydraulisch oder elektrisch den Fahrzeugaufbau gegenüber den Fahrwerken bis zu 8º schräg zur Bogeninnenseite (z. B. Pendolino, Italien). Passive Neigetechnik lässt den an Traversen aufgehängten Fahrzeugaufbau allein infolge der Fliehkraft in Kurven bis zu 3,5º auspendeln (z. B. Talgo, Spanien). Da Eisenbahngleise nur wenig überhöht werden können, mindert bei höherer Geschwindigkeit die Neigung des Wagenaufbaus den Überhöhungsfehlbetrag. An den Fahrwerken steigt die Seitenbeschleunigung jedoch unabhängig von der Neigetechnik mit dem Quadrat der Geschwindigkeit; Fahrzeuge mit Neigetechnik müssen deshalb leicht sein, um die auf das Gleis wirkenden Kräfte und damit Verschleiß und Instandhaltungsaufwand zu begrenzen. Neigezüge eignen sich nur für nicht voll ausgelastete Strecken, weil der Geschwindigkeitsunterschied zu den übrigen Zügen die Streckenkapazität erheblich einschränkt.

 

Die von der Deutschen Bundesbahn ab 1968 erprobte »gleisbogenabhängige Wagenkastensteuerung« wurde in Italien weiterentwickelt und 1992 für Regionaltriebwagen (Baureihe 610) wieder übernommen. Nachts sind seit 1994 Hotelzüge (Baureihen 881 bis 889) des Talgo-Systems mit passiver Neigetechnik im Einsatz. Neigetechniken erhalten künftig auch Intercity-Triebzüge (Baureihen 411, 415 und 605).

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Nei|ge|tech|nik, die: Einrichtung in Schienenfahrzeugen, mit der bei schnellerem Durchfahren von Kurven (durch seitliche Neigung) die Fliehkraft in den Fahrgasträumen begrenzt wird: Mit N. ausgestattete Züge sorgen auf vielen Verbindungen für kürzere Reisezeiten, ohne dass teure Hochgeschwindigkeitsstrecken gebaut werden müssten (Wirtschaftswoche 21, 1999, 118).